Viele Verbraucher gehen davon aus, dass „Mehrkorn“ automatisch eine gesündere Brotwahl bedeutet. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Der Begriff selbst ist lose definiert und der Nährwert hängt stark davon ab, wie diese Körner verarbeitet werden und was sonst noch hinzugefügt wird.
Was bedeutet eigentlich „Mehrkorn“?
Die Bezeichnung „Mehrkorn“ weist lediglich auf das Vorhandensein von mehr als einer Getreideart hin. Es verrät nichts darüber, ob diese Körner ganz oder raffiniert sind. Hier liegt die Verwirrung. Ein Laib mit der Aufschrift „Mehrkorn“ könnte hauptsächlich aus angereichertem Weizenmehl (einem raffinierten Getreide) und einer Prise anderer Getreidesorten hergestellt werden.
Vollkorn vs. raffiniertes Getreide: Der Hauptunterschied
Vollkornprodukte enthalten alle drei Teile des Kerns: die Kleie (faserreiche Außenschicht), den Keim (nährstoffreicher Kern) und das Endosperm (stärkehaltige Mitte). Diese Kombination liefert Ballaststoffe, B-Vitamine, Mineralien und nachhaltige Energie.
Bei raffiniertem Getreide hingegen wurden Kleie und Keime entfernt. Durch diesen Prozess wird der größte Teil des Nährwerts entzogen, sodass größtenteils Stärke zurückbleibt.
Der Unterschied ist nicht nur theoretisch; Raffinierte Körner werden schnell verdaut und verursachen Blutzuckerspitzen, während Vollkornprodukte langsamer verdaut werden und zur Regulierung des Glukosespiegels beitragen.
Worauf Sie auf dem Etikett achten sollten
Der beste Weg, um festzustellen, ob ein Brot wirklich gesund ist, besteht darin, die Zutatenliste sorgfältig zu lesen:
- Reihenfolge der Zutaten: Die erste Zutat sollte ein Vollkornmehl sein (wie Vollkorn oder Hafer). Wenn „angereichertes Weizenmehl“ zuerst erscheint, handelt es sich wahrscheinlich um ein raffiniertes Produkt.
- Ballaststoffgehalt: Streben Sie mindestens 3 Gramm Ballaststoffe pro Scheibe an. Ballaststoffe verlangsamen die Verdauung und fördern die Darmgesundheit.
- Zusatz von Zucker: Viele Brote enthalten versteckten Zucker. Wählen Sie Optionen mit weniger als 3 Gramm zugesetztem Zucker pro Scheibe, um Blutzuckerabstürze und langfristige Gesundheitsrisiken zu vermeiden.
- Vollkorn-Stempel: Der Whole Grains Council bietet drei Stempel an:
- 100 %-Stempel: Alle Körner sind ganz und enthalten mindestens 16 Gramm pro Portion.
- 50 %+ Stempel: Mindestens die Hälfte der Körner ist ganz, was 8 Gramm pro Portion ergibt.
- Basisstempel: Enthält mindestens 8 Gramm Vollkorn, aber weniger als die Hälfte sind ganze Körner.
Gesündere Entscheidungen treffen
Die Wahl von Brot mit einem höheren Protein- und Ballaststoffgehalt kann dazu beitragen, dass Sie sich länger satt fühlen und den Blutzuckerspiegel stabilisieren. Die Kombination von Brot mit nährstoffreichen Belägen wie Nussbutter, Avocado, Eiern oder Käse erhöht seinen Nährwert zusätzlich.
Das Fazit: Lassen Sie sich nicht von „Mehrkorn“ in die Irre führen. Konzentrieren Sie sich auf Vollkornprodukte, Ballaststoffgehalt und minimalen Zuckerzusatz.

























































